Nichts ist mehr so, wie es war, wenn die Diagnose – Krebs – gestellt wird. Ganz besonders wenn es sich um noch ganz junge Menschen handelt. Alles dreht sich nur noch um die Krankheit des Kindes und um die Frage, ob dieses Kind überlebt. Die Medizin hat bei der Behandlung von Krebs bei Kindern in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. In hoch entwickelten Ländern können mittlerweile 80% der krebskranken Kinder geheilt werden.
Im Antrag für die heute vollzogene Ehrung von Beatrix Gorissen heißt es: „Die seit Ihrer Geburt in der Gemeinde Selfkant lebende Beatrix Gorissen engagiert sich in vorbildlicher Weise für diese schwererkrankten oder krebserkrankten Kinder und Jugendliche in der Gemeinde Selfkant. Später wurde das Engagement auf die Nachbargemeinden Gangelt und Waldfeucht ausgeweitet.
Beatrix sammelt seit Jahren Spendengelder und engagierte sich zuerst tatkräftig für die Kinderkrebshilfe Ophoven. So war sie auf diversen Märkten (Gewerbefest, Lambertusmarkt, Nikolausmarkt, Weihnachtsmarkt) in verschiedenen Orten zugegen und erzielte durch die Verlosung von gespendeten Gegenständen enorme Summen, die später an die Kinderkrebshilfe Ophoven übergeben wurden. Weiterhin hat sie jährlich durch den Verkauf von Losen die Kinderkrebshilfe Ophoven tatkräftig unterstützt.
Zunächst war Beatrix Gorissen Einzelkämpferin unter dem Namen der Interessegemeinschaft Kinderkrebshilfe Selfkant. Vor mehr als 20 Jahren hat sie dann das Oldieteam aus Selfkant-Havert über Spendenmöglichkeiten aufmerksam gemacht. Seit dieser Zeit finden jährlich entsprechende Oldiemusiknächte in Havert statt.
Zahlreiche Besucher und Firmen spenden größere Summen, die letztendlich immer wieder dem Verein für krebs- u. schwerkranke Kinder im Selfkant e.V. unter dem Vorsitz von Beate Gorissen zu Gute kommen. Seit Beginn der Oldienacht hat das Oldie-Team dabei mehr als 180.000 Euro gespendet und an die Kinderkrebshilfe Selfkant übergeben. Beatrix Gorissen, Freunde und Gönner der Kinderkrebshilfe und andere Vorstandsmitglieder des Vereins unterstützen das „Oldieteam“ in ihrer Arbeit. Die Oldiefete ist mittlerweile ein absoluter Zuschauermagnet und über die Grenzen hinaus bekannt. Beatrix Gorissen war es, die den Kontakt suchte und so enorme Spendengelder erhielt.
Anfang des Jahres 2010 wurde dann aus der Interessengemeinschaft der Verein für krebs- und schwerstkranke Kinder im Selfkant e.V. , kurz, Kinderhilfe Selfkant genannt.
Jedes Jahr werden meist 5-stellige Summe an die Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums Aachen weitergeleitet. Dieses Geld ist bestens angelegt. So wurden z.B. Überwachungsanlagen in Krankenzimmern der Kinderkrebsstation installiert. Auch wurde mit den von der Kinderkrebshilfe weitergeleiteten Spenden ein Kinderspielplatz im Klinikum Aachen für die erkrankten Kinder neben der Station gebaut. Dort können sich schwerstkranke Kinder mit ihren Geschwistern, Freunden, Eltern aufhalten und die schlimme Krankheit für einige Stunden vergessen. Dieser mitfinanzierte Bereich verfügt auch über überdachte Sitzmöglichkeiten und ist von der Station KI 01 direkt erreichbar. Auf dieser Station (KI01) werden Kinder mit Tumorerkrankungen, Bluterkrankungen sowie Kinder mit nicht infektiösen z. B. neurologischen Erkrankungen behandelt. Die Station verfügt über 16 Betten in 8 Doppelzimmern. Angegliedert an die Station ist die Kurzzeitstation mit 6 Betten für Patienten, die für eine mehrstündige Behandlung oder eine aufwändige Untersuchung in die Klinik kommen, aber nicht im Krankenhaus übernachten müssen.
Sehr intensiv arbeitet die Kinderhilfe Selfkant mit dem Förderkreis für krebskranke Kinder, Aachen zusammen. Hier ist insbesondere der intensive und freundschaftliche Kontakt von Beatrix Gorissen zur langjährigen Vorsitzenden Frau Marlies Hambücker zu erwähnen.
Die Altersspanne der Patienten auf der vorgenannten Station reicht vom Säuglingsalter bis zum jungen Erwachsenenalter. Mit dem gespendeten Geld der Kinderhilfe Selfkant konnten zudem bedürftige Familien krebs- oder schwerstkranker Kinder finanziell unterstützt, Überwachungsgerätschaften angeschafft, Fortbildungen für Ärzte und Pflegepersonal finanziert und insbesondere Kur- und Heilmaßnahmen für betroffene Familien durchgeführt werden. Denn nicht immer zahlt die jeweilige Krankenkasse.
Es werden aber von der Kinderhilfe Selfkant auch erkrankte Kinder aus der Region „Der Selfkant“ finanziell unterstützt. Hierbei werden Wünsche erfüllt. Sei es der Besuch eines Musicals oder ein Städteaufenthalt für die ganze Familie. Oder der Besuch eines Fußballbundesligaspiels. Der Verein kümmert sich um alles. Einem schwerstkranken Kind und der Familie einen unvergessenen Tag zu ermöglichen und für Stunden die schlimme Krankheit zu verdrängen, ist etwas Wunderbares.
Beatrix Gorissen ist Vorsitzende des Vereins für krebs- und schwerstkranke Kinder im Selfkant e.V. , kurz Kinderhilfe Selfkant mit mittlerweile fast 150 Mitgliedern und arbeitet ehrenamtlich und ohne Aufwandsentschädigung täglich mehrere Stunden für den Verein.
Sie nimmt öffentliche Termine war und versucht immer wieder Spendengelder aufzutreiben. Neben Beatrix Gorissen sind auch noch weitere engagierte Frauen und Männer im Vereinsvorstand vertreten. Dies sind zurzeit: Erster Kassierer Norbert Jeurissen, Schriftführer Dr. Harry Hamers, Zweiter Vorsitzender Heinz-Josef Dahlmanns, zweiter Kassierer Willi Peters sowie die Beisitzer Willi Gorissen, Claudia Übachs, Brigitte Bleifeld und Wolfgang Robertz. Auch diese Vorstandsmitglieder zeigen einen außergewöhnlich großen Einsatz zum Wohle der Erkrankten. „
Bilder vom Festakt im Rathaus von Heinz Eschweiler